Mein Fotowürfel mit 360-Grad-Panorama (Museum Koenig)

Heute stelle ich ein echtes Einzelstück aus meiner Sammlung vor. In der Kategorie 3×3 Farbvarianten steht unter 3C003 ein Fotowürfel, der den berühmten Lichthof des Museums Koenig in Bonn zeigt. Aber es ist kein gewöhnlicher Fotowürfel, sondern ein 360-Grad-Panorama. Das Foto erstreckt sich also durchehend über alle 6 Seiten.

Etliche solcher Panoramen habe ich vor etwa 10 Jahren mit großen Aufwand erstellt. Hier in meinem uralten Fotokurs gibt es ein mehrteiliges Tutorial, das zeigt, wie aufwändig das war. Oftmals wurden über 100 Einzelfotos auf dem Stativ mit Panoramakopf angefertigt. Auf meiner Profilseite bei 360cities.net könnt Ihr Euch 39 meiner damaligen Panoramen interaktiv darstellen lassen. Das später zum Zauberwürfel verarbeitete Panorama ist allerdings leider nicht dabei. Aber die Bearbeitung als (umgedrehter) „Little Planet“ kann ich Euch gerne zeigen:

In diesem Lichthof des Museums Koenig in Bonn wurde übrigens ab 1948 vom Parlamentarischen Rat das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland erarbeitet, und ab Gründung der Bundesrepublik 1949 hatte Bundeskanzler Konrad Adenauer hier vorübergehend seine Büros. Das ausgestopfte Getier hatte derweil hinter Vorhängen versteckt auf bessere Zeiten zu warten. Weitere Infos auf der Seite Weg der Demokratie.

Doch zurück in die (damalige) Zukunft, also nach 2012. Gewöhnlich kommt man als Besucher nicht so nah an den Löwen heran, den ich zum Zentrum meiner Aufnahme machen wollte. Aber meine Schwester war an einer Sonderausstellung der „Whale and Dolphin Conservation Society“ beteiligt, und für den Aufbau einer Sonderausstellung nach dem Ende der Besuchszeit hatte ich „Nachts im Museum“ 😉 die Möglichkeit und die Erlaubnis, mein Panoramastativ dort aufzustellen. „Conservation“ heißt hier übrigens NICHT, dass die Wale und Delfine ausgestopft oder gar zu Konserven verarbeitet werden 😉 sondern dass sie durch Abkommen wie ASCOBANS (Abkommen zum Erhalt der Kleinwale in Nord- und Ostsee) geschützt werden.

Zurück zu meinem Panoramawürfel aus dem besagten Lichthof. Nach Zusammensetzen des Kugelpanoramas erhält man ein sehr großes rechteckiges Bild im Seitenverhältnis 2:1, das die gesamte Ansicht, also 360×180 Grad darstellt. Wie ich daraus die 6 Einzelfotos perspektivisch richtig für die 6 Seiten des Würfels extrahiert habe, weiß ich nicht mehr. Irgendeine Software werde ich dafür gefunden haben, oder ich habe es tatsächlich mit Hugin selbst hinbekommen.

Die 6 Fotos habe ich dann bei Luudoo hochgeladen und entsprechend angeordnet, so dass es das komplette Panorama als Projektion auf den Würfel ergibt. Was ich leider nicht bedacht habe: Das Luudoo-Logo landet auf der Oberseite. Ob es in der Vorschau nicht zu sehen war, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls hätte ich die Bilder besser in anderer Anordnung hochgeladen, dann hätte es auf der sandigen Unterseite gestanden und nicht einmal meine Beschriftung auf dem Centerstein verdeckt.

Die Qualität des Cubes, den Luudoo bei V-Cubes in Griechenland produzieren lässt, ist sehr gut. Reverse Cornercutting hat der Cube zwar nicht, denn er soll ja möglichst viel vom Motiv zeigen, also ohne allzu große Rundungen. Magneten hat und braucht er nicht. Es ist kein Speedcube, aber er dreht sich ordentlich. Der Druck gefällt mir, weil die Steine randlos bedruckt sind und auch diagonale Linien im Motiv richtig fluchten. Und die Lösung, obwohl „nur“ ein 3×3-Supercube, ist doch recht anspruchsvoll, wenn es sich um so ein detailliertes Motiv mit recht ähnlichen Farben handelt.

Ursprünglich hatte ich die Idee, diesen Motiv-Zauberwürfel dem Museumsshop anzubieten. Aber mit dem Licht und den Kontrasten war ich nicht so wirklich zufrieden. Eigentlich wollte ich es noch einmal neu rendern und auch die 6 Seitenfotos neu machen. Und zwar so, dass Zenit und Nadir nicht auf oberem und unterem Center liegen, sondern auf diagonal gegenüberliegenden Ecken. Dann würde der Cube wunderbar aussehen, wenn man ihn in einen dreieckigen Cube-Ständer stellen würde, mit dem Zenit als Spitze ganz oben. Allerdings ist das eine ziemliche Rechnerei und Trickserei, und weil das Foto nunmal nicht in der Mitte des Lichthofes entstand, wäre das Glasdach dennoch nicht gleichmäßig und mittig an der oberen Ecke ausgerichtet. Vielleicht würde man es sogar so hinbekommen, dass nicht ausgerechnet das Gesicht des Löwen durch eine der Schnittkanten des Zauberwürfels geteilt wird.

Also, falls das Museum Koenig hier mitliest: Besser als als Museums-Zauberwürfel würdet Ihr die oben groß gezeigte Darstellung als „Little Planet“ auf Tassen und T-Shirts verkaufen. Da sieht man mehr vom Motiv und es sieht einfach fescher aus, wenn es auch nicht so nerdig ist wie ein Zauberwürfel. Falls Interesse besteht, könnt Ihr Euch gerne melden. Das Motiv würde ich selbstverständlich kostenlos in hoher Auflösung zur Verfügung stellen (aber ein paar Freiexemplare wären natürlich gern gesehen).

Aber inzwischen sind Kugelpanoramen ja auch viel leichter zu machen, dank kleinen Panoramakameras, die solche Bilder quasi mit einem Klick mit zwei FishEye-Linsen erzeugen (wenn auch nicht ganz in der gleichen Qualität). Hab ich ne Zeit lang auch gemacht, aber leider lädt meine Ricoh Theta nicht mehr so richtig auf. Vielleicht hole ich mir mal eine neue 360-Grad-Kamera, wer weiß. Das Thema Kugelpanoramen und Little Planets mag ich jedenfalls noch immer. Und wie das Beispiel-Kurzvideo rechts zeigt, kann man aus einem einzigen Foto (!) sehr skurrile Sachen machen. Ihr seht den Blick aus einem Hochhaus-Fenster in Göteborg (Schweden).

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